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Coolness Faktor VR für Training, Meeting und Coaching - RAUM Vertiefung

Coolness Faktor VR für Training, Meeting und Coaching: RAUM Vertiefung

Navigation in VR ist auf jeder Plattform anders

Auf der Mauer, auf der Mauer, … oder in der Mauer… In einem meiner Beiträge habe ich es schon erwähnt: Gewöhnungseffekte treten schnell ein. Und in RAUM wurde mir das wieder sehr bewusst – diesmal aus der Sicht der routinierten VR-Anwenderin (Das hat doch einen schönen Klang, oder!?!? Routinierte VR-Anwenderin…). Am Anfang meiner VR-Reise in RAUM landete ich nämlich immer wieder IN der Mauer – fühlt sich nicht so prickelnd an, auch wenn es virtuell ist. Okay, manchmal landete ich auch darauf oder einfach auf der anderen Seite des Raumes. Aber auf jeden Fall nicht dort, wo ich sein wollte. Warum? Weil bei RAUM die Weiterbewegung nicht über den Joystick funktioniert wie von einingen anderen Plattformen gewohnt, sondern über die A-Taste. Und ich drückte immer wieder auf die A-Taste, weil ich von einer anderen Plattform gewohnt war, dort das Menü zu finden. Und schon war ich wieder ganz wo anders – nur nicht beim Menü. Zuerst war das ganz schön nervig. Mittlerweile habe ich mich umgewöhnt, und das ist kein Thema mehr – ich weiß, wie ich dorthin gelange, wo ich hinwill und wo ich das Menü finde. Mein Schluss daraus ist, dass es gut ist, wenn Du Dich irgendwann auf EINE Plattform, in der Du regelmäßig arbeiten willst, festlegst, dann werden die Funktionen von Dir ganz automatisch genutzt – wie das Gaspedal beim Autofahren. Das finde ich mittlerweile ja auch immer, und die Bremse vor allem auch. Und dann kann ich Teilnehmende auch entsprechend anleiten.

VR Onboarding

Und hier kommen wir noch zu einem wichtigen Thema im Bereich VR: das Onboarding. Es braucht auf JEDER Plattform einfach seine Zeit, sich zurecht zu finden. Das heißt in der ersten Stunde ist jede:r damit beschäftigt, die Funktionen der Plattform kennen zu lernen. Inhaltliches Arbeiten ist da noch nicht möglich, und das muss ins Trainingsdesign oder auch die Therapieplanung mit eingerechnet werden. Diese Eingewöhnungszeit weglassen zu wollen bringt nur Stress und unbefriedigende Ergebnisse. Wenn das Onboarding aber gut gemacht ist, dann sind die Teilnehmenden recht bald und effektiv arbeitsfähig auf der jeweiligen Plattform.
So wie bei unserer Experimentiertruppe. Das intensive inhaltliche Arbeiten fing erst so richtig an, als wir dann mittlerweile 3-mal in RAUM waren. Da wusste ich eben schon, dass ich nicht auf A drücke, wenn ich zum Menü will, aber auch wie ich zu einem 3D Objekt komme. Ich konnte mich darauf konzentrieren, wie wir das „soziale Atom“ von Harald zum Leben erwecken können (siehe „Virtuelle High-End-Seminare: RAUM im Test“) und jetzt in dieser Session wie ich meine Materialien einsetzen will. 

Materialien in VR - Vorbereitung ist Queen

 

Na ja, ich habe viel vorbereitet. Torsten hat mich zu Beginn noch in Zoom gefragt, was von dem allen, was ich ihm geschickt habe, denn jetzt auch wirklich notwendig ist – es waren 5 Ordner mit einigen (vielen!! 😉) Foto-Files darin. Ich habe mich ausgetobt…

 

Also gut: testen wir die „Karten der Gruppendynamik“ und das „Kompetenzerwerbsmodell“, das braucht viele Unterlagen, das können wir ausprobieren – denke ich mir. Nur zur Info: das sind Trainingsmaterialien für Teambuilding-Workshops aber auch für Train the Training-Workshops, um Möglichkeiten und Chancen von Gruppenprozessen optimal nutzen zu können. Das Erleben der Prozesse steht dabei im Vordergrund, um sie so praxisorientiert wie nur möglich zu gestalten.

 

Gedacht, gesagt, getan. Torsten hat die Unterlagen hochgeladen und dann ab in RAUM… Ich komme in RAUM an und Torsten hat schon die ersten Karten hochgeladen. Ich nehme sie und verteile sie mit tatkräftiger Hilfe im ganzen Raum, aufgestellt und groß wie Roll Ups.  Schaut gut aus. Doch was mach‘ ich jetzt damit? Die Frage kommt auch von Torsten, Ellena und Harald. Äh, ja, ich habe viel vorbereitet, und mir schon einiges überlegt, was möglich wäre, doch noch nichts konkret geplant, geschweige denn ein Trainingsdesign überlegt. Ich war überbeschäftigt mit Materialien. Ich ärgere mich über mich selbst. Gott sei Dank sind wir im Experimentierraum, ich kann mir das „einfach Ausprobieren“ leisten. Und das tun wir dann auch.

 

Von 2D in 3D

 

Zuerst einmal nehmen wir uns eine Rolle aus „dem Zoo der Gruppendynamik“ vor: den Hund oder „der Streitende“. Auf den ersten Blick ist das keine beliebte Rolle in der Gruppe, aber Harald, Torsten und Ellena beschreiben den Nutzen dieser Rolle für die Gruppe – auf Post It’s, die auf die RollUp-große Karte gepinnt werden können. Damit kann ich die Karte mit den Beiträgen der Teilnehmenden größer und kleiner machen inklusive der Post It’s darauf – das funktioniert super.

 

Und dann überlegen wir, was noch alles möglich wäre – und wie auch das letzte Mal, kommen wir immer mehr von der 2D Welt in die 3D Welt. Zuerst überlegen wir noch das, was ich im Life Seminar gemacht hätte: Inhalte von den Teilnehmenden mit Flipchart oder hier: Post It’s erarbeiten lassen, dann im Plenum besprechen und Info geben, dann sich selbst seiner „beliebtesten“ Rolle zuordnen, dann andere zuordnen, und so weiter…

 

Coolness Faktor VR – vom einfachen Seminar zum Infotainment-Erlebnis

Also gut: in 3D kamen dann mit der Zeit ganz andere Ideen. Zum Beispiel die Karten im Kreis aufstellen, einen Lernpfad daraus machen, den die Teilnehmenden zuerst selbst oder in Kleingruppen durcharbeiten können mit Aufgaben zu jeder Rolle – was natürlich noch einiges an Hirnschmalz von mir brauchen wird, aber ist das nicht coooool!?! Und dann holte Torsten – oder Harald, ich weiß es gar nicht mehr – wieder eine Person als 3D Objekt herein und hing die Karte darauf. Das heißt, ich könnte das Team mit 3D Objekten im Vorfeld aufstellen, jede:r Teilnehmende bekommt sozusagen ein Kartenset, mit dem er die Rollen zuteilt und auf die entsprechenden Team-Mitglieder hängt. Mit einem Blick ist alles klar! Das war bisher immer ziemlich „unhandlich“ und eine „Zettelwirtschaft. Aber hier in 3D: schnell, aussagekräftig, und dann kann damit inhaltlich weitergearbeitet werden.
Und als Abschluss, wie wäre es mit einer Show auf der Bühne, mit allen Rollen vom „Zoo der Gruppendynamik“? Die Vorbereitung in Kleingruppen, die „Show“ wird einfach gestaltet ohne zusätzlichem Kostümaufwand mit den Karten im 3D-Raum, und die Aufzeichnung haben wir auch gleich dabei zur Erinnerung…

Nutzen spüren, aber wie kann ich’s erklären?

Immer mehr erlebe und erspüre ich den Zusatznutzen von VR-3D Räumen. Und frage mich dabei aber auch immer wieder: wie erkläre ich das jemandem, der das selbst nicht erlebt hat? Na gut, ein Versuch, diesen Nutzen jemandem mitzugeben, ist ja dieser Blog, also ich hoffe, Du bekommst immer mehr Lust darauf, Dich auf das Abenteuer VR einzulassen.

Das VR Kabarett oder kein Stress, wenn irgendwo Körperteile herumliegen

Und dabei entstehen auch immer wieder etwas skurrile Situationen. Wenn zum Beispiel jemand im VR Raum plötzlich steht, der Kopf hängt schief, die Hände liegen quer verteilt irgendwo im Raum… Das schaut schon echt komisch aus, dabei hat sich die Person vielleicht gerade nur eine Tasse Kaffee geholt oder das Telefon abgehoben.
Und das eine Mal stehe ich neben dem virtuellen Torsten, sage etwas über meine Karten und höre: Na, Susanne ist gerade schon wieder weg… Und schon wird’s wahr: weg bin ich, draußen aus RAUM. Ich steige einfach wieder neu ein (Ich muss natürlich noch einmal die Nummer nachlesen, weil ich merke sie mir ja nicht, aber was soll’s.). Es soll nie etwas Ärgeres passieren… und passiert im VR Raum immer wieder einmal, dass jemand plötzlich einfach weg ist. Die Internetverbindung ist vielleicht schwach, oder der Akku der Brille leer, wer weiß. Mittlerweile bereitet mir das keinen Stress mehr, am Anfang schon. Doch das gehört einfach dazu. Ich steige neu ein, wir haben unseren Kommunikationskanal außerhalb etabliert (in unserem Fall die WhatsApp Gruppe), also kann ich die anderen informieren – und passt schon. Ich bin überzeugt, dass auch diese „Aussetzer“ in den nächsten Jahren weniger werden, weil die ganzen Systeme sich stabilisieren werden. Aber im Moment braucht’s noch ein bisschen…

Noch mehr Erfahrungen für Infotainment-Anwender:innen: Vernetzungstreffen in RAUM

Ich will euch noch kurz vom Vernetzungstreffen eine Woche später erzählen, auch in RAUM natürlich. Torsten hat das gestaltet und er hat sich wirklich einiges überlegt. Er hat mit Plakaten den riesigen Raum abgeteilt und zuerst waren wir nur im ersten Bereich. Auf den Plakaten waren die Arbeitsanleitungen für Vernetzungsaufgaben, von gemeinsamem Kennenlernen mit Fragen bis hin zu einem Selfie angereichert mit 3D Objekten, oder das Pinnen des nächsten Wunschurlaubs auf einer großen Weltkarte. Dann gab es ein Plakat mit einem „Loch“ in der Mitte (angedeutet natürlich), mit der Aufforderung durchzuschauen. Eine:r nach dem anderen konnte seinen Kopf ins Bild stecken und damit auf die andere Seite schauen. Dahinter gab es eine Anleitung zu einem Gewinnspiel.
Und dann hat er einfach eines dieser raumtrennenden Plakate entfernt und wir hatten Zugang zum gesamten, großen (wirklich großen!) Raum. Hier gab es Aufgabenstationen, die für Kleingruppen gestaltet waren, also auch optimal, um sich näher kennenlernen zu können und dabei auch noch etwas zu Lernen. Am Schluss gab es noch eine kurze Präsentation von Torsten, was er in der nächsten Zeit plant mit einigen wirklich coolen Möglichkeiten für VR-Trainer:innen, wie zum Beispiel einem Marktplatz für VR-Übungen oder Szenarien und noch so einiges andere mehr.
In etwas mehr als einer Stunde ist damit eine perfekte Vernetzungsveranstaltung möglich. Und Torsten meinte dann, dass die Vorbereitung im Verhältnis relativ wenig Aufwand bedeutet hat – Hirnschmalz hat er sicher einiges gebraucht.
Ich habe gemerkt, dass ich damit wieder einige Werkzeuge mitgenommen habe, die ich in VR nutzen und einsetzen kann. Ich kann 2D immer weiter hinter mir lassen und tauche tiefer in 3D ein, und tiefer, und tiefer, …

 

Fühlt sich gut an, da unten, so im virtuellen Raum.


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